Zahnheilkunde für Hunde und Katzen

Erkrankungen der Maulhöhle sind die häufigsten Erkrankungen im Laufe des Lebens von Hund und Katze! Daher legen wir in unserer Tierarztpraxis in Regensburg-Prüfening großen Wert auf Tierzahnheilkunde und professionelle Behandlung Ihres Tieres.

Zahnheilkunde bei Kleintieren (Hunde und Katzen)

  • Beratung zur Prophylaxe und Behandlung sämtlicher Erkrankungen der Maulhöhle
  • Digitales Dentalröntgen, umfassende Untersuchung der Maulhöhle inklusive Parodontalstatus sowie professionelle Zahnreinigung und Zahnsanierung unter Vollnarkose
  • Diagnosestellung von Umfangsvermehrungen in der Maulhöhle
  • Hinweis: Wir führen keine Zahnbehandlung bei Heimtieren (Meerschweinchen, Kaninchen usw.) durch, können Sie aber bei Bedarf an versierte Kollegen verweisen

 

Ablauf der Zahnbehandlung

Ihr Tier bekommt als erstes die sogenannte Prämedikation (vor der Vollnarkose) als Mischung von starkem Schmerzmittel und Sedationspräparat. Anschließend wird der intravenöse Zugang gelegt, bei ruhigen Tieren geschieht dies bereits vor der Prämedikation.

Narkose:

Ausführliche Informationen finden Sie hier: https://tierarztmobil.com/ueberlebens-wichtige-infos-und-tipps-zur-narkose-bei-hund-und-katze/

Danach erfolgt die Narkoseeinleitung durch Propofol (intravenös) und die Erhaltung durch Isofluran. Das Tier wird intubiert, an das Gasnarkosegerät, eine Dauertropfinfusion sowie an Überwachungsgeräte angeschlossen.

Narkoseprotokoll:

Eine intensive Narkoseüberwachung durch eine zusätzliche Helferin oder unsere Anästhesieschwester ist für uns essentiell für die professionelle, sichere Durchführung der Vollnarkose. EKG, Blutdruck, Körpertemperatur, Herz- und Atemfrequenz, Sauerstoffsättigung, CO2-Ausatmung werden regelmäßig im Narkoseprotokoll dokumentiert.

Ausführliche Befunderhebung:

Als erstes erfolgt die professionelle Reinigung von Zähnen und Zahnfleischtaschen, damit vorhandener Zahnstein bei den anschließenden Röntgenaufnahmen des gesamten Zahnapparates keine Artefakte auf den Bildern hinterlässt. Dentales Röntgen ist eine unverzichtbare Voraussetzung für die Diagnosestellung. Fachlich hochwertige Tierzahnheilkunde ist ohne Röntgen nicht machbar, da 40% der Erkrankungen bei der Katze und 30% beim Hund nur röntgenologisch zu diagnostizieren sind!

Als nächstes erfolgt die Bestimmung des Parodontalstatus. Dazu wird jeder einzelne Zahn und das Zahnfleisch mittels spezieller Sonden untersucht. Auch diese Ergebnisse werden sorgfältig und genau dokumentiert. Das ist ebenso obligatorisch für die Entscheidung wenn es um die Erhaltungsfähigkeit oder das Therapiebedürfnis eines Zahnes geht.

Tiefe Zahnfleischtaschen beherbergen enorme Mengen von Bakterien, Parodontitis ist nicht nur ein Problem beim Menschen. 70 % aller Hunde über 3 Jahren leiden daran und somit besteht auch bei ihnen die Gefahr der Schädigung von Herz, Leber, Niere und den Gelenken.

Individuelle Behandlungsmaßnahmen:

Erst durch Berücksichtigung aller erhobenen Befunde können wir endgültig festlegen, welche Behandlungen im einzelnen weiter durchzuführen sind, wie z.B.: Zahnextraktion, Parodontologische Therapie, Verkürzung (Gingivektomie) der Zahnfleischtaschen, abschließende Politur der Zähne, Entnahme von Gewebeproben

Zahnextraktion:

Bevor Zähne gezogen werden müssen, setzen wir zuerst in den entsprechenden Bereichen eine Lokalanästhesie (örtliche Betäubung). Dadurch haben die Tiere nicht nur während, sondern auch nach der Narkose deutlich weniger Schmerzen! Zahnextraktionen sind sehr schmerzhaft, besonders wenn das Gewebe schon entzündet ist. Häufig reichen die Schmerzmittel der Vollnarkose nicht aus oder müssen deutlich erhöht werden und wirken damit im gesamten Körper und nicht nur vor Ort.

Je nach Größe der Zähne und Lockerungsgrad der Zähne erfolgt eine geschlossene oder offene Extraktion (ohne oder mit Eröffnung des Kieferknochens).

Danach erfolgt immer eine Röntgenkontrolle. Diese ist sehr wichtig um auszuschließen, dass sich noch Wurzelreste im Zahnfach befinden, denn die könnten im Laufe der Zeit zu starken Entzündungen führen.

Obligat ist auch ein anschließender Wundverschluß. Dabei wird das Zahnfleisch mit resorbierbarem Faden in Einzelheften wieder verschlossen, damit die Wundheilung ungestört verlaufen kann. Nach 3-4 Wochen lösen sich die Fäden von selber auf.

Zum Schluss erfolgt eine Politur der Zähne. Dies geschieht um die Zahnschmelz zu glätten, damit eine erneute Zahnsteinbildung erschwert wird.

Je nachdem, wie groß der Arbeitsaufwand ist, dauert eine Narkose bis zu guten drei Stunden.

…nach der Zahnsanierung…

Die Aufwachphase wird bei uns in der Regel meistens von den Besitzern mit begleitet. Unsere Patienten entlassen wir aber erst aus unserer Obhut, wenn die Aufwachphase beendet ist und sie einen stabilen Kreislaufzustand erreicht haben, also selbständig sitzen oder stehen können. Das hat gute Gründe: Über 50% aller Todesfälle passieren in der Aufwachphase!

Anhand von Fotos und Röntgenbildern werden dem Tierhalter die Befunde und durchgeführten Maßnahmen erklärt.

Das Tier erhält, eventuell auch schon vor der Zahnsanierung, je nach Schwere des Eingriffs, mehrere Tage Schmerzmittel (und Antibiotika), sowie ein Desinfektionsgel für die Maulhöhle und eventuell einen Halskragen.

Je nach Zustand des Tieres kontrollieren wir die Wundheilung in der Regel nach 7-10 Tagen.